Mitmachen mit der Digitalen Nachbarschaftskarte. Bremer Bürgerinnen und Bürger beteiligen sich an der Wärmewende
Autor: Christian Rinner, Kontakt: Christian.Rinner@hs-bremen.de
Anergienetze als Chance für die Wärmewende
Wie kann eine sozial gerechte und klimafreundliche Wärmeversorgung in unseren Städten gelingen und wie kann eine zukunftsfähige Wärmewende in dicht besiedelten Quartieren aussehen? Mit diesen Fragen setzt sich das Forschungsprojekt „Erdwärme vernetzt – Urbane Anergienetze als Instrument der Wärmewende“ auseinander. Es wird von der Hochschule Bremen in Kooperation mit energiekonsens – der gemeinnützigen Klimaschutzagentur für das Land Bremen – durchgeführt und von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Frage, wie Anergienetze, also kalte Nahwärmenetze auf Basis von Geothermie, in urbanen Bestandsquartieren umgesetzt werden können. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, den lokalen Akteursentscheidungen und den Perspektiven der Menschen vor Ort.
Informieren, vernetzen, mitreden
Eine digitale Nachbarschaftskarte soll helfen, sich mit Interessierten aus der Nachbarschaft zu vernetzen. Auf erdwaerme-vernetzt.beteiligung.bremen.de haben Bremerinnen und Bremer vielfältige Möglichkeiten. Hier können Sie ihre Perspektiven und Erfahrungen zur Wärmeversorgung in Bremen einbringen, sich über kalte Nahwärme informieren und an einer Online-Umfrage teilnehmen. Im Mittelpunkt der Webseite steht allerdings die digitale Karte. In diese können Sie sich zum Beispiel als interessierte Person für ein kaltes Nahwärmenetz verorten und über die Kommentarfunktion können Sie mit den Menschen der anderen Beiträge in den Austausch treten.
Warum die Digitale Nachbarschaftskarte als Beteiligungstool?
Kalte Nahwärmenetze sind -noch- keine weitverbreitete Wärmeversorgung. Beispielsweise kann man sich nicht, wie beim Stromnetz, einfach anschließen. Kalte Nahwärmenetze müssen erst noch gebaut werden, damit die anliegenden Häuser damit versorgt werden können. Doch dafür braucht es erst einmal interessierte Menschen in einer Nachbarschaft, die sich zu sogenannten Clustern zusammenschließen.
In den letzten Jahren haben sich bereits etliche Bremerinnen und Bremen bei dem Verein ErdwärmeDich e.V. gemeldet, die an dieser Netzlösung Interesse haben. Aus Datenschutzgründen sind die Adressen allerdings nicht öffentlich zugänglich und dürfen auch nicht weitergegeben werden. Wie kann dann eine Vernetzung der Interessierten stattfinden? Zum einen ist ErdwärmeDich deshalb regelmäßig in den unterschiedlichen Ortsteilen auf Abendveranstaltungen oder Straßenfesten aktiv. Zum anderen merkt der Verein, dass die Zahl der Interessierten stetig steigt. Doch wie vernetzt man sich / Ihr euch untereinander?
Hier soll die Digitale Nachbarschaftskarte einspringen!
Die digitale Beteiligung wie diese kann ein wichtiger Impulsgeber für die Wärmewende von unten sein. Denn die Transformation gelingt nicht allein durch technische Lösungen oder politische Strategien, sondern auch durch aktive Beteiligung und gemeinschaftliches Handeln in der Nachbarschaft. Wenn Menschen sehen, dass andere in ihrer Umgebung bereits aktiv sind, wächst ihre Motivation, sich selbst einzubringen. Hier können Sie sich als interessierte Einzelperson oder bestehende Nachbarschaftsgruppe/ Cluster verorten, dies erleichtert den ortsbezogenen Austausch.
Der Vorteil von Online-Karten ist, dass sie in Echtzeit aktualisiert werden. Zudem sind sie jederzeit und überall zugänglich, solange eine Internetverbindung besteht. Natürlich muss die Karte auch genutzt werden und Interessierte sich eintragen - da kommen Sie in Spiel!
Nutzen und Teilen Sie das Angebot! Die Teilnahme ist einfach, anonym und ortsbezogen möglich. Jede Stimme zählt und hilft uns und Euch, die Wärmewende gemeinsam weiterzudenken. Geben Sie uns auch gerne Feedback.